Barock
Jesuit im Habit 
Inquisition: Geständnisse werden unter Folter erpresst. 
Il Gesu, Rom, 1584 
Il Gesu, Rom, von innen 
Kirche und Kloster Einsiedeln 
Kirche und Kloster Einsiedeln. 
Galilei vor de Inquisition 
Petersdom, Rom 
Die Kirche heute.
Im Zeitalter des Barock tritt zum ersten mal eine Form des Erscheinungsbilds so auf wie wir es kennen: Medienübergreifend, systematisch auf den Adressaten abgestimmt, mit dem Ziel eine Verhaltensänderung auszulösen.
Barock lässt sich kurz unter dem Begriff Gegenreformation zusammenfassen. Luther treibt die Leute aus der katholischen Kirche und wettert gegen den Ablasshandel. Die katholische Kirche sieht sich gezwungen Massnahmen zu ergreifen um ihren Einfluss nicht zu verlieren.
Dazu entscheidet sie sich für drei Massnahmen:
1. Politik
Sie will verstärken Einfluss auf die Politik gewinnen um damit mehr Macht ausüben zu können. Insbesondere der Orden der Jesuiten engagiert sich in der Politik. So sehr, dass sie im Jahr 1874 in der Schweiz per Gesetz (Art. 51) verboten wurden.
2. Gesetz
Mit der Einführung der Inquisition schafft sich die Kirche eine scharfe Waffe die Abtrünnigen in die Schranken zu verweisen oder besser gesagt auf den Scheiterhaufen.
1633 wurde Galileo Galilei von der römischen Inquisition angeklagt und zu lebenslanger Haft verurteilt, die später in lebenslangen Hausarrest abgemildert wurde; erst im Oktober 1992 rehabilitierte die katholische Kirche Galilei öffentlich.
Abbildung oben: Farblithographie nach einer Zeichnung von Albert Chereau: Galileo Galilei (in Fesseln) vor der Inquisition, um 1865.
3. Emotionale Bindung
Durch den Einsatz von suggestiven Mitteln wie Bild, Ton, Architektur und Geruch sollen die Gläubigen wie zurück gewonnen werden. Aus dieser Absicht entwickeln sich die Stilmittel des Barock die einen umfassenden Eindruck auf unsere Sinne zum Ziel haben.
Abb oben: Il Gesù (ital. Chiesa del Santissimo Nome di Gesù all’Argentina, deutsch Jesuskirche) ist eine Kirche in Rom. Sie ist die Mutterkirche des 1534 durch Ignatius von Loyola gegründeten und 1540 von Papst Paul III. bestätigten Jesuitenordens. Wie der Petersdom übte auch Il Gesu bedeutenden Einfluss auf die Kirchenbaukunst des Barock aus, sie gilt als Prototyp einer Jesuitenkirche.
Baubeginn der von Giacomo Barozzi da Vignola entworfenen Kirche war im Jahre 1568. Obwohl die Kirche bereits im Heiligen Jahr 1575 benutzt wurde, dauerte es weitere neun Jahre bis zur ersten Weihe 1584.
Abb oben: Stiftskirche Einsiedeln aussen und innen:
Hier wird ersichtlich, wie sich die Trennungslinien zwischen Architektur auflösen in der Absicht eine ganzheitliche Wirkung, also eine geschlossene Identität zu erzeugen.
Wie sind die Resultat der Kirche einzuschätzen, mittels den barocken Stillmitteln die Menschen in Kirche zu bringen? Man könne sagen eher mager.
Zwar gehen immer Menschen zu Kirche, jedoch in abnehmenden Mass.