Das Markenzeichen – die Eroberung und die Bindung

  • Mercedes-Markenzeichen in Berlin, Europa Center
  • Aus dem Film Ran, Akira Kurosawa, 1985

Die Sichtbarkeit des eigenen Zeichens ist Mittel der Strategie und der Führung. Und das war schon immer so. Ein Hersteller präsentiert seine Marke auf dem Dach eines Gebäudes genau stolz so wie eine Nation ihre Flagge an einem besonderen Ort, der mit viel Mühe und Aufwand erreicht wurde.

Feldzeichen sind global schon immer verbreitet. Sie signalisieren die Aufstellung im kriegerischen Kampf, geben Kraft und Vertrauen. Sie haben für die Führer im Feld die Aufgabe die einzelnen Truppenteile sichtbar zu machen und das eroberte Gebiet zu markieren. Diese Sichtbarkeit über nimmt heute die Gebäuekennzeichnung. Ob Dienstleistung, Detailhandel oder Industrie: Alle markieren ihr gebiet, zum Teil mit erheblichen Aufwand.

  • Warten auf das iPhone.
  • Was Fans verbindet.
  • Fans einer Automarke.
  • Was Leute verbindet.

Ein Zeichen, gut sichtbar platziert, wirkt als vereinendes Element. Es bekommt ein ideellen Wert und wird Bezugspunkt für Gruppen. So entstehen Gemeinschaften welche die selben, einenden Werte repräsentieren.

Aber wehe, das Feldzeichen fällt dem Feind in die Hand. Denn gerade weil es so sinn- und identitätsstiftend war, bedeutete die Eroberung des Feldzeichens immer auch den Sieg. Darum wird alles dran gesetzt das Feldzeichen sicher zurück zu bringen.

Wie wichtig die Flagge als Symbol für den Erfolg ist, wird an der Tatsache sichtbar, dass bei der eigentlichen Eroberung der Anhöhe von Iwo Jima die Errichtung der US-Flagge durch die amerikanischen Soldaten nicht fotografiert wurde (Abb. oben). Die im Bild sichtbare Aktion musste für den Fotografen nachgestellt werden. Das Bild als emotionales Zeugnis der Erfolgs löste in der Heimat grosse Freude aus. (Foto: Joe Rosenthal/US Army)